Zuchtziel

Das Barockpinto-Pferd

ist ein gesundes, funktionell und harmonisch gebautes schwarz-weißes Gebrauchspferd. Es hat viel Ausstrahlung und typische Rassemerkmale wie einen vollen Schweif, üppige Mähne, Behang an den Beinen, eine kräftige Brust und einen rassetypischen Kopf. Ein Barockpinto verfügt über viel Temperament und genügend Talent, um sportliche Höchstleistungen zu erbringen. Dazu kommt ein freundlicher und kooperativer Charakter. Dadurch eignet es sich sowohl für den Freizeit- als auch den Spitzensportbereich. Das Barockpinto-Pferd entstand durch die Kreuzung eines Friesenpferdes mit einem gescheckten Warmblutpferd und hat mindestens 37,5 % Friesenblut.

Register

Das Zuchtbuch BPS hat 4 Register. In welches das Pferd das aufgenommen wird, hängt davon ab, ob die Vorfahren bekannt sind oder nicht.

Register 1: wenn die Eltern unbekannt sind.

Blutanteile

Im Zuchtbuchpapier ist auch der Anteil an „Fremdblut“ angegeben. Unter „Fremdblut“ versteht man alle Blutlinien mit Ausnahme der des Friesenpferdes. (Beispiel: Ein Pferd hat 25 % friesisches Blut. Dann sind die übrigen 75 % „Fremdblut“.)

Nach ihren Blutanteilen werden die Pferde nach Typen klassifiziert.

Typ BP: Pferde mit weniger als 62,5 % Fremdblut.

Typ XX: Pferde mit mehr als 62,5 % Fremdblut.

Typ FB: Pferde, die nicht schwarz-weiß sind und weniger als 62,5 % Fremdblut haben.

Exterieurbeschreibung

Barockpintos sind großrahmige Pferde, deren Vorder-, Mittel- und Hinterhand in einem ausgewogenen Verhältnis zueinanderstehen. Wünschenswert sind eine kräftige Muskulatur, ausreichend Platz im Brustbereich und eine ausgeprägte Rippenwölbung. Das Gesamtbild muss harmonisch und gut entwickelt sein mit stolzer Selbsthaltung und ausreichender Masse. 

Ein Barockpintopferd hat einen edlen Kopf mit auffallend klaren Augen. Das Nasenbein ist vorzugsweise leicht hohl mit geräumigen Nasenlöchern und einem langen Mundschlitz sowie kleinen Ohren, die an der Spitze leicht zueinander geneigt sind. Gute Ganaschenfreiheit ist erwünscht.

Der lange Hals und der Nacken bilden zusammen eine leicht nach oben gebogene Linie, die wunderschön muskulös ist. Die Kiefer-Hals-Verbindung ist leicht und die Kehlöffnung hat eine offene Unterlinie mit Freiraum am Hals. Der Hals ist hoch angesetzt und hat eine glatte Verbindung zum Widerrist.

Eine lange, schräge Schulter wird bevorzugt. Der Widerrist ist gut entwickelt und bildet eine fließende Verbindung zwischen Nacken und Rücken. Der Rücken ist kräftig und nicht zu lang. (Bei den eher barocken Typen ist ein leicht gesenkter Rücken zulässig.) Die Lenden sind muskulös und die Kruppe ist ausreichend lang und nicht zu abfallend.

Die Beine sind hart, ausreichend lang, ohne Abweichungen und korrekt in der Position. Sie bilden ein solides Fundament bilden. Ein leichter Beindefekt (Gallen) ist zulässig, aber nicht erwünscht. Die Hufe sind von guter Qualität und ausreichend groß.

Barockpintopferde haben eine üppige lange Mähne und einen ebensolchen Schweif sowie einen deutlichen Fesselbehang.

Die gewünschte Fellfarbe ist schwarz-weiß in klarer Tobiano-Scheckung. Das Pferd muss mindestens zwei weiße Abzeichen am Körper mit einem Durchmesser von mindestens 10 Zentimetern haben. Es sind auch Fellzeichnungen in braun-weiß zulässig. 

Charakter

Barockpintos haben einen unkomplizierten und nervenstarken Charakter. Sie sind ausgesprochen leistungsbereit, haben gleichzeitig ein sehr ausgeglichenes Temperament und ein freundliches Wesen. Es sind zuverlässige und geduldige Pferde, ausgesprochen sanftmütig sowohl im Umgang mit Menschen als auch mit anderen Pferden.

Bewegung

Der Schritt ist großzügig und wird in einem sauberen 4-Takt gezeigt. Die Beine sind von vorne und hinten gesehen gerade. Das Hinterbein ist im Sprunggelenk gebeugt und kräftig und ausreichend gut unter dem Körper platziert. Das Hinterbein drückt das Vorderbein, das durch viel Schulterfreiheit großzügig nach vorne gestellt wird. Das Pferd zeigt viel Körpereinsatz und bewegt sich taktvoll in einem schönen Rhythmus.

Der Trab ist ein reiner 2-Takt. Das Hinterbein ist kräftig und gut unter dem Körper platziert und zeigt im Sprunggelenk viel Beugung bei hoher Tragfähigkeit. Das Vorderbein wird hoch angehoben und weit nach vorne gestellt. Der Trab zeichnet sich durch Taktgefühl, Flexibilität und einen langen Schwebemoment im gestreckten Zustand aus. Das Pferd zeigt viel Gleichgewicht und erhebt sich in der Vorhand, wobei der Hals angehoben wird. Von vorne und hinten gesehen sollten die Beine gerade sein.

Der Galopp ist ein sauberer 3-Takt. Er erfolgt nach oben mit einem nach vorne greifenden Vorderbein und einem tragenden Hinterbein, das ein gutes Abfußen ermöglicht. Der Galopp zeigt viel Sprungkraft, Rhythmus, Flexibilität, Körpereinsatz und Gleichgewicht. Der aus aktiv arbeitender deutlich abfußender Hinterhand entwickelte Schub soll über einen locker schwingenden Rücken auf die frei aus der Schulter vorgreifende Vorhand übertragen werden.